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Blogbeiträge

  • Kathleen Pfeiffer

Warum ich nicht mehr als Hebamme arbeite

Nicht selten habe ich in der Wochenbettbetreuung als Hebamme Taschentücher gereicht, bei der fast aussichtslosen Suche nach psychologischer Hilfe unterstützt und Verständnis gezeigt für die Ambivalenz, die oft gefühlt wird und den Familien so unerklärlich ist. Da ist Freude und Liebe für das neugeborene Kind und gleichzeitig kann da Trauer, oft auch Schock, Wut und Ohnmacht sein.

In dieser so sensiblen besonderen Phase der Geburt und ersten Zeit mit Baby können einige Dinge schief laufen bis hin zu traumatisieren (das so zu empfinden liegt ganz allein bei dir, kein klein reden, du kennst dich und deine Gefühle am besten!): medizinische Interventionen, verletzende Worte, gewaltvolle Handlungen, Trennung von Mutter und Kind, Vater konnte nicht bei der Geburt dabei sein.... Die Liste ist lang.


Ich hab mich jedes Mal gefühlt, als ob ich einen Scherbenhaufen zusammen kehren soll und mein Besen viel zu klein ist. Und genau das war dann unter anderem mein Motor und Antrieb daran was zu verändern. (Eine sehr persönliche Story dazu teile ich mal in einem anderen Post mit euch.)


Ich wollte mehr Wissen, mehr Tiefe, um besser für betroffene Mütter da zu sein. Um Familien auf ihren Wegen zu begleiten hin zu mehr Verbindung, damit sie es schaffen mit dem Vergangenen so zu leben, dass es zumindest nicht mehr ihren Alltag zu sehr bestimmt oder die Beziehung zum Kind beeinträchtigt.


Und ich bin angekommen. ✨Seit nun fünf Jahren arbeite ich nicht mehr als freiberufliche Hebamme, nach vielen Fortbildungen und Weiterbildungen zu Geburtstrauma und Traumabewältigung, systemische Therapie, psychologische Beratung und Paarberatung (sowas kann auch immens die Beziehung beeinflussen). Ich habe diesen Schritt noch keinen Tag bereut. Zeitgleich hoffe ich sehr, dass sich die Geburtskultur und unser Blick auf diese so besondere Zeit verändert. Damit da nicht mehr so viele Scherbenhaufen sein werden.


Wenn dich dieser Text berührt hat oder du dich wieder erkannt hast in deinen Gefühlen zur Geburt und der Zeit davor / danach, dann bin ich von Herzen gern für dich da. Es ist nie zu spät Frieden zu schließen mit dem was war, um befreiter in die Zukunft zu sehen.


Alles Liebe,

Kathleen


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